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4.4 Brutableger und Sammelbrutableger
Ableger
Grobbeschrieb:
Einem starken Volk wird ein Teil der Brutwaben mit Bienen, aber ohne Königin, entnommen und in einen Ablegerkasten gehängt. Der Brutableger zieht anschliessend selber eine Königin nach.
Reduktion der Varroamilbe:
Brutableger: Wird das Volk geteilt, befinden sich 50 % der Milben im Brutableger. Sobald die Brut ausgelaufen ist, wird mit Oxalsäure behandelt - der Ableger hat jetzt nur noch sehr wenige Milben.
Stammvolk: Durch die Entnahme von Brut und Bienen wird auch die Milbenzahl reduziert.
Wichtige Punkte:
Der Brutableger muss zu dem Zeitpunkt mit Oxalsäure behandelt werden, wenn keine verdeckelte Brut vorhanden ist.
Vorgehen:
• Alte Königin im Stammvolk suchen und eventuell absperren, damit diese nicht in den Brutableger gelangt.
• 2-3 Brutwaben, davon eine mit jüngster offener Brut, und 2 Futterwaben in einen Ablegerkasten geben.
• Den Brutableger mindestens 3 Kilometer vom Stammvolk entfernt aufstellen und sofort öffnen. Ein Aufstellen auf dem gleichen Bienenstand ist nicht empfehlenswert, da die Flugbienen zum Stammvolk zurückkehren (evtl. mit 2-3 Tg. Kellerhaft überbrücken).
• Brutableger nach Bedarf füttern.
• Nach 5 Tagen Weiselzellen ausbrechen (bis auf 1-2 unverdeckelte Nachschaffungszellen)
oder am 9. Tag alle Nachschaffungszellen ausbrechen und eine „Zuchtzelle“ einhängen.
(Wenn die schlupfreiffe Zucht-Zelle geschützt wird, kann sie sofort beim bilden des Ablegers zugegeben werden.)
• 25-30 Tage nach dem Erstellen des Brutablegers auf Weiselrichtigkeit kontrollieren. Gleichzeitig ist bei Völkern mit einer Königin in Eilage (idealerweise auf den alten Waben) die Behandlung mit Oxalsäure auszuführen. (Oxalsäure Oxuvar 5.7 % gemäss Gebrauchsanweisung bereitstellen, 3-4 ml Lösung pro Wabenseite sprühen = 3-4 Sprühstösse)
• Der Brutableger ist anschliessend nach Bedarf zu füttern und laufend mit Mittelwänden zu erweitern, damit dieser zu einem starken Volk heranwächst. Die weiteren Behandlungsschritte sind wie bei den Stammvölkern durchzuführen.
Sammelbrutableger
Grobbeschrieb:
Die Jungvolkbildung mittels Sammelbrutableger bremst den Schwarmtrieb und mindert den Varroadruck in den Wirtschaftsvölkern. Anders als beim Brutableger (Merkblatt 1.4.4.) erfolgt die Jungvolkbildung beim Sammelbrutableger aus Brutwaben mehrerer starker, gesunder Völker, welchen im Mai/Juni mehrmals, mehrheitlich verdeckelte Brutwaben entnommen werden (jeweils eine Brutwabe pro Volk).
Das neu gebildete Volk zieht anschliessend selber eine Königin nach. Wir empfehlen, für einen Sammelbrutableger alte Brutwaben zu verwenden, sofern diese nach dem Schlüpfen der Bienen eingeschmolzen werden.
Reduktion der Varroamilbe:
Sammelbrut- Sobald die Sammelbrutableger brutfrei sind, werden diese mit
ableger: Oxalsäure behandelt, damit anschliessend nur noch wenige Milben vorhanden sind.
Stammvolk: In der verdeckelten Brut befinden sich bis zu 80 % der Milben, die restlichen sitzen auf den Bienen. Mit der Entnahme einer verdeckelten Brutwabe, kann die Varroabelastung im Volk um ca. 10% reduziert werden.
Wichtige Punkte:
Achten Sie auf eine einwandfreie Gesundheit der Stammvölker. Um mit einem Sammelbrutableger keinerlei Krankheiten zu verbreiten, ist bei kleinstem Verdacht auf Brutkrankheiten zwingend der Bieneninspektor beizuziehen.
Ein Verwerten von Brut mittels Sammelbrutablegern ist nur sinnvoll, wenn der natürliche Milbenfall der Entnahmevölker im Mai mittel bis tief ist, das heisst max. 2 Milben pro Tag. Waben von Völkern, die einen höheren natürlichen Milbenbefall aufweisen, sind für einen Sammelbrutableger ungeeignet, da die vielen aus der Brut
schlüpfenden, geschädigten Bienen meist zu einem unbefriedigenden Ergebnis des Sammelbrutablegers führen.
Das gebildete Jungvolk muss zum Zeitpunkt der Brutfreiheit, respektive bei Verwendung der geschlüpften Bienen für einen Kunstschwarm, mit Oxalsäure behandelt werden.
Vorgehen:
• Königinnen in Stammvölkern suchen und eventuell
absperren, damit diese nicht in den Sammelbrut-ableger gelangt.
• Aus 3 - 5 Stammvölkern je 1 Brutwabe mit möglichst viel verdeckelter und wenig junger, offener Brut mit je einer handtellergrossen Fläche Bienen entnehmen. Diese Brutwaben zusammen mit mindestens 2 Futterwaben in einen Ablegerkasten mit
verschlossenem Flugloch geben.
• Den Sammelbrutableger mindestens 3 Kilometer von
den Stammvölkern entfernt aufstellen, damit die Flugbienen nicht zu diesen zurückkehren. Flugloch sofort öffnen.
(Variante mit nur einem Bienenstand: die Hälfte der Brutwaben mit allen aufsitzenden Bienen verwenden)
• Sammelbrutableger nach Bedarf füttern.
• Nach 5 Tagen Weiselzellen ausbrechen (bis auf 1-2 unverdeckelte Nachschaffungszellen)
• oder am 9. Tag alle Nachschaffungszellen ausbrechen und eine „Zuchtzelle“ einhängen.
• 25-30 Tage nach dem Erstellen des Sammelbrutab-legers auf Weiselrichtigkeit kontrollieren. Gleichzeitig ist bei Völkern mit einer Königin in Eilage (auf den alten Waben) die Behandlung mit Oxalsäure auszuführen und das Volk danach idealerweise auf Neubau zu setzen (Oxalsäure Oxuvar 5.7 % gemäss Gebrauchsanweisung bereitstellen, 3-4 ml Lösung pro Wabenseite sprühen = 3-4 Sprühstösse). Die verwendeten Brutwaben sind einzuschmelzen.
• Der Sammelbrutableger ist anschliessend nach Bedarf zu füttern und laufend mit Mittelwänden zu erweitern, damit dieser zu einem starken Volk heranwächst. Die weiteren Behandlungsschritte sind wie bei den Stammvölkern durchzuführen (siehe www.bienen.ch/varroa).
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